White Paper Data Governance - Warum ist Data Governance im Jahr 2023 so strategisch und wie kann ein CDP Ihr Programm unterstützen?
Eine Entwicklung, die man nur dann wirklich verstehen kann, wenn man drei Schritte zurückgeht. Es gleicht einer Seifenoper, die mehrere Fragen aufwirft: Bedeutet dies das Ende der kostenlosen Lösungen?
Um zu verstehen, worum es geht, ist eine Zusammenfassung der Folgen erforderlich:
Ein herber Schlag für die Kunden und ihre Digitalagenturen. Das Rennen um alternative Lösungen beginnt, zum Beispiel der Wechsel zu Google 360 Analytics oder die Überführung von GA4-Daten in BigQuery. Zwei Lösungen, die nicht mehr kostenfrei sind. Die betroffenen Unternehmen müssen schnell handeln, da die Looker Studio-Dashboards über Nacht den GA4 API-Kontingenten unterworfen wurden.
Während diese Entwicklung den Nutzern deutlich aufgefallen ist – Dashboards, die plötzlich Fehlermeldungen anzeigen –, ist sie Teil einer viel umfassenderen Bewegung. Aufgrund seiner Verankerung in der Martech-Branche wird über jede Entscheidung von Google ausführlich berichtet. Dabei folgt Google der gleichen Richtung wie viele andere Unternehmen auch, die schon seit mehreren Jahren andauert und von zwei entgegengesetzten Kräften ausgeht:
Zusammengefasst:
Eines steht fest: Consent Management (im Zuge der DSGVO) sowie die Umstellung auf ein serverseitiges Modell (mit dem angekündigten Ende von Third-Party-Cookies) erfordern Investitionen seitens der Hersteller.
Die Benutzeroberfläche des Google Tag Manager (GTM) wird zwar weiterhin kostenlos bleiben, die serverseitige Verwaltung erfordert jedoch die Nutzung von kostenpflichtigen Google Cloud-Ressourcen. Auch GTM wird in der Praxis – seit 2020 – auf ein Bezahlmodell umgestellt.
Das Ende der kostenlosen Tracking-Lösungen (Tag Management, Analytics, Dashboard, A/B-Testing) ist schon seit einigen Jahren absehbar. Der „Schock“, den die Kunden und Partner verspüren, liegt eher an der Tatsache, dass die Publisher angesichts der technischen und rechtlichen Veränderungen schneller investieren und ihre Plattformen monetarisieren mussten, als die Nutzer und Partner ihre Gewohnheiten ändern.
Diese Veränderungen bringen die Unternehmen dazu, die Risiken zu hinterfragen, die mit der Verwendung kostenloser Lösungen verbunden sind. Mit anderen Worten: Ist das Festhalten an kostenlosen Lösungen nicht ein Risiko, das in keinem Verhältnis zur Bedeutung von Daten für das Marketing steht? Natürlich sind auch kommerzielle Lösungen Veränderungen unterworfen. Aber da sie ihren Kunden verpflichtet sind, müssen sie vernünftige Entwicklungsszenarien vorhersehen und darüber informieren.
Es ist nicht das erste Mal, dass Marketer die Vorteile von kostenlosen und kommerziellen Lösungen vergleichen müssen. Der Einsatz von CMPs (Consent Management-Plattformen) führte bereits zu ersten Zweifeln. Bis die Wichtigkeit des Themas (im Zuge der DSGVO) die Unternehmen dazu brachte, sich für bewährte kommerzielle Lösungen zu entscheiden, um die volle Kontrolle über die Daten zu haben.
Auch auf Partnerseite wird intensiv nachgedacht. Das Ende der kostenlosen Lösungen eröffnet ihnen die Möglichkeit, ihr Ökosystem zu überprüfen und neue Beziehungen aufzubauen. Für die Partner – Mediaagenturen, Kommunikationsagenturen, Datenvermarktungsunternehmen – bedeutet diese neue Ära auch, dass sie ihre Beratungsdienste aufwerten können. Tatsächlich ist es viel wahrscheinlicher, dass ein Unternehmen Beratung in Anspruch nimmt, um seine Investition in eine kostenpflichtige Lösung abzusichern. Es geht darum, den richtigen Einsatz, die richtige Nutzung und letztlich den ROI sicherzustellen.
Der Wechsel von kostenlosen zu kostenpflichtigen Diensten ist zwar mehr oder weniger willkommen, aber er ist Teil der Entwicklung eines Ökosystems, das nun mit komplexeren Herausforderungen konfrontiert ist. Und diese gehen Hand in Hand mit der zunehmenden Nutzung von Daten. Das ist ein natürlicher Vorgang, der letzten Endes einige hilfreiche und legitime Fragen aufwirft.
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